04. Dezember 2023 Thema: Allgemein Von Jan Böttcher
Die Uhr tickt und bis zum 11. Dezember 2023 um 7:00 Uhr morgens haben die Bürgerinnen und Bürger von Verl die Gelegenheit, ihren Stimmzettel zum Ratsbürgerentscheid abzugeben. In dieser Abstimmung wird festgelegt, ob sich die Stadt Verl um die Durchführung der Landesgartenschau 2029 beim Land Nordrhein-Westfalen bewerben soll. Die Teilnahme an dieser Wahl ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass das Ergebnis auf einer breiten Basis steht.
In den vergangenen Monaten hat die Stadt Verl eine Machbarkeitsstudie zu einer möglichen Landesgartenschau 2029 durchgeführt. Dabei wurden mehrere Flächen auf ihre Tauglichkeit hin untersucht. Als einzige verbliebene Option erwies sich die Fläche rund um den Verler See, verbunden mit der Ostwestfalenhalle in Kaunitz und dem Freibad mit angeschlossenem Spielplatz. Aus diesen Orten wurde ein verbundenes Konzept zu einer möglichen Bewerbung entwickelt. Seit langem wird über eine Landesgartenschau in Verl diskutiert. Dabei gibt es unterschiedliche Meinungen und Überlegungen bezüglich der Umsetzbarkeit und Sinnhaftigkeit dieses Vorhabens. Mit dem aktuellen Ratsbürgerentscheid haben die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, eine Entscheidung zu treffen, die nicht nur die Zukunft der Stadt, sondern auch die finanzielle Situation von Verl beeinflussen wird.
Persönlich habe ich mich entschieden, mit „Nein“ zu stimmen. Die Gründe für meine Ablehnung sind vielfältig. Vor allem erscheint das Konzept der Landesgartenschau für mich nicht ausgereift und überhastet. Die geplante Aufteilung der ohnehin begrenzten Fläche auf zwei Haupt-Standorte an der Ostwestfalenhalle und am Verler See wirft Fragen auf. Am Verler See stehen nicht genügend Flächen zur Verfügung, und der geplante Rundweg ist mit nur ca. 2,5 Kilometern für einen längeren Aufenthalt ungeeignet. Ein Shuttle zwischen Kaunitz und Verler See wäre allein aus Klimaschutzgründen nicht sinnvoll.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die finanzielle Verantwortung. In Zeiten einer angespannten Haushaltslage halte ich es für unverantwortlich, eine Landesgartenschau mit Kosten in Höhe von knapp 25 Millionen Euro zu planen. Die jährlichen Folgekosten sind hierbei noch nicht einmal berücksichtigt. Angesichts laufender Bauvorhaben wie der Gesamtschule und des Hallenbades sollten wir diese Projekte zuerst sorgfältig abschließen, bevor wir uns zusätzlichen finanziellen Belastungen aussetzen.
Abschließend appelliere ich an alle Bürgerinnen und Bürger von Verl: Nehmen Sie Ihr Stimmrecht wahr und geben Sie Ihre Stimme ab! Unabhängig von Ihrer persönlichen Meinung zur Landesgartenschau ist es entscheidend, dass Sie sich aktiv an der demokratischen Entscheidungsfindung beteiligen. Nur so können wir sicherstellen, dass das Ergebnis von einer breiten Basis getragen wird. Ihre Stimme macht den Unterschied – nutzen Sie diese Gelegenheit, Ihre Meinung zu äußern und die Zukunft von Verl mitzugestalten.